Welche Kamera benötige ich, um möglichst gute Resultate mit Photomatix zu erzielen?
Photomatix arbeitet mit mehreren unterschiedlich belichteten Fotos eines Motivs. Um gute Ergebnisse zu erzielen, ist es wichtig, dass der Belichtungsunterschied zwischen den einzelnen Ausgangsbildern so gewählt wird, dass möglichst der komplette Dynamikumfang des Motivs aufgezeichnet wird. Drei Aufnahmen mit jeweils 2 EV Unterschied, oder 5 Aufnahmen mit jeweils einem 1 EV Unterschied sind für Aussenaufnahmen meist ausreichend.
Viele Digitalkameras bieten eine Funktion zur automatischen Erstellung solcher Belichtungsreihen (engl.: Auto Exposure Bracketing = AEB) an. Damit kann man die benötigten unterschiedlich belichteten Ausgangsbilder recht schnell und komfortabel aufnehmen. Wenn Sie zum Beispiel die Zeitautomatik (A) mit der automatischen Belichtungsreihe fusionieren, wird die Kamera nach dem Druck auf den Auslöser automatisch 3 oder mehr Aufnahmen mit unterschiedlichen Belichtungszeiten durchführen.
Deshalb ist die Verwendung einer Kamera, die automatische Belichtungsreihen anbietet empfehlenswert, wenn Ausgangsbilder für ein HDR-Bild fotografiert werden sollen. Falls die Kamera innerhalb dieser Funktion allerdings nur Belichtungsunterschiede von weniger als 1 EV zwischen den einzelnen Aufnahmen erlaubt, ist das wenig sinnvoll. Wenn die Kamera also maximal 0,7 bzw. 2/3 EV Stufen in der automatischen Belichtungsreihe anbietet, dann müssen Sie die Belichtungszeiten zwischen den einzelnen Aufnahmen von Hand, in 1 oder 2 EV-Schritten, verstellen.
Eine übersicht von Kameramodellen mit AEB-Funktion finden sie hier.
Ein Belichtungsunterschied von 2 EV-Stufen ist am besten geeignet für die Aufnahme von HDR-Motiven. Aber auch Abstände von 1 EV-Stufe sind nutzbar, wenn die Kamera dann mindestens 5 Aufnahmen während einer automatischen Belichtungsreihe aufnimmt.
Ich habe eine einzelne RAW-Datei. Kann ich unterschiedliche Belichtungen daraus ableiten, um sie in ihrer Software zu benutzen?
Ja, Sie können in Photomatix Pro Bilder verarbeiten, die aus einer einzelnen RAW-Datei stammen. Der große Vorteil ist, dass Sie nur eine Aufnahme benötigen und daher kein Stativ benutzen müssen, nicht an die automatische Belichtungsreihe denken müssen und auch Bilder von bewegten Objekten verarbeitet werden können.
Allerdings ist der nutzbare Belichtungsumfang, den Sie aus einer einzigen RAW-Datei erhalten können, begrenzt. Wenn Sie ein Motiv mit hohem Kontrastumfang ablichten wollen, ist es unwahrscheinlich, dass Sie mit einer einzelnen Aufnahme die gleichen Ergebnisse erhalten, die Sie haben würden, wenn das Motiv mit einer Belichtungsreihe über den kompletten Kontrastumfang des Motivs fotografiert würde.
Es stehen Ihnen drei verschiedene Vorgehensweisen zur Auswahl, um Photomatix mit nur einer einzigen Aufnahme im RAW-Format zu nutzen:
- Technik 1: Öffnen Sie die RAW-Datei direkt in Photomatix Pro und bearbeiten Sie sie dann mit dem Tone Mapping.
- Technik 2: Konvertieren Sie die RAW-Datei in Ihrem bevorzugten RAW-Konverter in eine 16-bit TIFF-Datei. Diese öffnen Sie dann in Photomatix Pro und wenden das Tone Mapping darauf an.
- Technik 3: Erzeugen Sie zwei oder drei unterschiedliche Belichtungsversionen in Ihrem RAW-Konverter und verwenden Sie diese dann in Photomatix Pro (oder Photomatix Essentials) als seien sie "echte" Belichtungsreihen.
Die Technik #3 erzeugt im Allgemeinen die besten Ergebnisse. Ein weiterer Vorteil ist, dass sie auch mit der Methode Fusion funktioniert. Die Technik #1 ergab weniger gute Ergebnisse in früheren Versionen von Photomatix Pro (Version 3 oder früher), was sich aber mit Version 4 dank des neuen Algorithmus zur Rauschunterdrückung geändert hat.
Um gute Tone Mapping Ergebnisse mit diesen Techniken zu erhalten, sollte der Rauschanteil in der Aufnahnme möglichst niedrig gehalten werden. Dazu empfehlen wir während der Aufnahme der RAW-Datei auf die Schatten zu belichten, d.h. die Aufnahme tendenziell überzubelichten. Ihr RAW-Konverter kann aus überbelichteten RAW-Aufnahmen meist noch Informationen in den Lichtern restaurieren. Falls das nicht funktioniert, ist der Kontrastumfang der Szene einfach zu groß für eine einzelne Aufnahme. Dann muss eine Belichtungsreihe fotografiert werden, um den gesamten Kontrastumfang dieser Szene aufzeichnen zu können.
Zwei Beispielaufnahmen, die nach obiger Technik entstanden sind, finden Sie hier.
Das Herstellen "unechter" Belichtungsreihen aus einer RAW-Datei (Technik #3) ist theoretisch kein korrekter Weg, ein HDR-Bild zu erzeugen. Wenn Sie das HDR-Bild für 3D-Rendering-Zwecke verwenden wollen, sollten Sie diese Technik nicht verwenden, da Sie keine präzisen linearen Pixelwerte erhalten, die für ein Image-Base-Lighting benötigen. Sind Sie jedoch nur an den Ergebnissen des Tone Mappings interessiert, ist das Erstellen von "unechten" Belichtungsreihen eine wertvolle Technik, solange Sie bessere Ergebnisse erzielen, als mit den beiden anderen Techniken #1 und #2.
Es gibt auf der anderen Seite allerdings auch High-End Kameras mit Sensoren mit einer Farbtiefe von 14 Bit, was 2 Blendenstufen mehr Dynamikumfang bedeutet. Es ist sicherlich eine gute Idee, das Tone Mapping Werkzeug von Photomatix mit 16-Bit TIFFs aus den RAW-Dateien solcher Kameras zu testen. Der Dynamikumfang der RAW-Dateien aus der Fuji S3 und S5 Pro ist zum Beispiel höher als der anderer DSLRs (digitaler Spiegelreflexkameras).
Muss ich unterschiedlich belichtete RAW-Dateien erst in 16-Bit-Dateien umwandeln?
Das kommt darauf an. Verwenden Sie RAW-Dateien, ist es empfehlenswert, die RAW-Dateien Ihrer Belichtungsreihe zunächst in Ihrem bevorzugten RAW-Konverter zu TIFF oder JPEG zu konvertieren und diese anschliessend in Photomatix zu verarbeiten. Dieses Vorgehen ist insbesondere empfehlenswert bei Bildern, die mit der Methode 'Fusion' verarbeitet werden sollen, da Fusion für fertig entwickelte Bilder gedacht ist, die entweder direkt aus der Kamera stammen oder mittels eines RAW-Konverters bearbeitet wurden.
Die direkte Verarbeitung von RAW-Daten führt theoretisch zu einer höheren Präzision des 32-Bit HDR-Bildes, da die in den RAW-Daten abgelegten Helligkeitswerte eine lineare Abbildung der vom Sensor erfassten realen Helligkeit darstellen. Diese direkte 1 zu 1 Umsetzung der Helligkeitsinformationen ist ideal zur Erzeugung von HDR-Bildern. Darüberhinaus können die in den RAW-Daten hinterlegten Belichtungswerte, die aus den EXIF-Daten gewonnen werden, zuverlässig zur Berechnung der HDR-Werte verwendet werden.
Dagegen spricht, dass die RAW-Konvertierung von Photomatix nicht so gut ist wie die Konvertierung mit Photoshop, Lightroom, Aperture, DxO oder anderen Applikationen, die sich auf die RAW-Konvertierung spezialisiert haben.
Aus diesem Grund sollten Sie Ihre Belichtungsreihen aus RAW-Dateien in einem speziellen RAW-Konverter konvertieren. Danach verwenden Sie die konvertierten Dateien als Ausgangsmaterial in Photomatix.
Bei der Verwendung eines externen RAW-Konverters sollten die Einstellungen zur Scharfzeichnung ebenso wie automatische Einstellungen zu Tonwerten und belichtungsbezogenen Werten (Belichtungskorrektur, Kontrast, Tiefen etc.) abgeschaltet oder auf 0 gesetzt werden. Dies ist jedoch nicht notwendig, wenn Sie die Dateien mit der Methode 'Fusion' verwenden wollen; in diesem Fall verwenden Sie einfach die automatischen Einstellungen des RAW-Konverters.
Anzumerken ist, dass bei HDR-Bildern die Vorteile von RAW-Dateien gegenüber JPEGs oder TIFFs in Bezug auf den Dynamikumfang nicht ganz so relevant sind. Wenn die Belichtungsreihe ausreichend ist, um den Dynamikumfang des Motivs vollständig abzudecken, sind JPEGs und TIFFs genauso geeignet wie RAW-Dateien, um ein HDR-Bild zu erzeugen.
Wie ist der ideale Belichtungsumfang und Belichtungsunterschied?
Der ideale Belichtungsumfang sollte den kompletten Dynamikumfang des Motivs abdecken, das Sie aufnehmen. Insofern hängt der Belichtungsumfang von dem Motiv ab.
Für die meisten Aussenaufnahmen genügen drei Aufnahmen in einem Abstand von ein bis zwei EV-Werten. Im Gegensatz dazu kann bei einer Innenaufnahme eines Raums mit einem Blick ins Freie an einem sonnigen Tag der Dynamikumfang ziemlich hoch sein.
Ein EV-Wert (Exposure Value = Belichtungswert) entspricht einem Blendenwert (bzw. einer ganzen Blende bei ganzzahligen EV-Werten). Eine Zunahme um 1 EV entspricht der Verdopplung der Lichtmenge, die auf den Kamerasensor trifft. Ein Bereich von 8 EV kann damit z.B. bei gleicher Blende und ISO-Einstellung mit Belichtungszeiten im Bereich von 1/250 bis 1 Sekunde abgedeckt werden. Stellen Sie Ihre Kamera auf +/-1 EV-Schritte ein, so benötigen Sie 9 Aufnahmen, um den Dynamikbereich abzudecken. Wählen Sie +/-2 EV, so benötigen Sie 5 Aufnahmen.
Bezüglich des Belichtungsabstands sind 1,5 bis 2 EV im Allgemeinen empfohlen. Der Vorteil gegenüber einem EV-Abstand von 1 liegt in der geringeren Anzahl von Aufnahmen zur Abdeckung des Dynamikumfangs. Hierdurch vermeiden Sie Probleme beim Ausrichten der Bilder und der Bewegung von Objekten im Bild (Ghosting). Zusätzlich haben Sie einen geringeren Speicherbedarf und eine erhöhte Verarbeitungsgeschwindiglkeit in Photomatix. Ein Vorteil geringerer Belichtungsabstände - 1 EV oder weniger - liegt in einer verbesserten Rauschunterdrückung beim Erzeugen des HDR-Bildes.
Wie wähle ich die Belichtungen aus?
Um mit Photomatix gute Ergebnisse zu erzielen, muss Ihre Belichtungsreihe Aufnahmen beinhalten, die die Lichter richtig belichtet haben, und Bilder, die die Schatten richtig belichtet haben. Letzteres ist besonders wichtig, damit Bildrauschen in den Schattenbereichen vermieden wird.
Die Anzahl der aufzunehmenden Bilder hängt von dem Motiv ab. Sie ist außerdem abhängig von Belichtungsabstand (gemessen in EV / Belichtungswerten) zwischen den einzelnen Aufnahmen. Nehmen Sie die Belichtungsreihe mit einem Abstand von 1 EV-Schritten auf (z.B. -2, , -1, 0, +1, +2 EV), so benötigen Sie mehr Aufnahmen, als wenn Sie sie in 2 EV-Abständen aufnehmen (z.B. -2, 0, +2). Wir empfehlen, die Aufnahmen in 2-EV-Abständen zu erstellen, wenn dies möglich ist.
Das hellste Bild der Belichtungsreihe sollte die Schattenbereiche des Motivs in den mittleren Tonwerten abbilden. Sie können dies anhand des Histogramms Ihrer Digitalkamera überprüfen. In dem am meisten überbelichteten Bild sollte der linke Teil des Histogramms bis ungefähr 1/3 der Gesamtbreite leer sein. Falls dies nicht der Fall ist, fügen Sie eine weitere Aufnahme mit längerer Belichtungszeit hinzu.
Wenn Ihre am meisten unterbelichtete Aufnahme (die dunkelste) auf der rechten Hälfte des Histogramms komplett leer sein sollte, können Sie alternativ die gesamte Belichtungsreihe erneut aufnehmen und dabei Ihre 'normale Belichtung' um ein oder mehr EV nach oben korrigieren.
Motive mit höherem Kontrastumfang können nach ihrem Dynamikumfang grob in zwei Arten unterschieden werden:
- Mittlerer Dynamikumfang: Die meisten Landschaften und ähnliche Arten von Szenen unter freiem Himmel fallen darunter. Drei Aufnahmen im Belichtungsabstand von 2 EV (-2, 0, +2 EV) oder fünf Aufnahmen im Abstand von 1 EV (-2, -1, 0, +1, +2 EV) sind normalerweise für diese Art Motiv ausreichend.
- Hoher, bzw. sehr hoher Dynamikumfang: Ein typisches Beispiel ist das Motiv eines Innenraums mit dem Blick durch ein Fenster nach Draußen an einem sonnigen Tag. Hier benötigen Sie mindestens fünf Aufnahmen im Abstand von 2 EV (oder neun Aufnahmen im Abstand von 1 EV) um dieses Motiv einzufangen, unter Umständen aber auch mehr Aufnahmen. Es empfiehlt sich, in diesen Fällen die Belichtungsreihe manuell durchzuführen.
Nachfolgend finden Sie eine Beschreibung, wie Sie die Aufnahmen auswählen müssen, wenn Sie die Belichtungsreihe manuell durchführen:
- Stellen Sie an Ihrer Kamera den manuellen Belichtungsmodus ein und wählen Sie eine Blende aus, die am besten für Ihr Motiv geeignet ist (z.B. Blende 8 für ein feststehendes Motiv). Stellen Sie außerdem den niedrigsten ISO-Wert ein.
- Messen Sie nun die Belichtungszeit in den Lichtern, die gerade noch Zeichnung haben sollen (im Av Modus nur die Lichter anvisieren, ansonsten mit einem Spotbelichtungsmesser). Machen Sie eine Aufnahme mit der so ermittelten Belichtungszeit - nennen wir sie T1 - und schauen Sie sich das Histogramm an, um zu überprüfen, dass tatsächlich keine bildwichtigen Flächen "ausgebrannt" sind.
- Messen Sie nun (ebenfalls per Spotmessung) an dem dunkelsten Punkt in den Schatten der noch Detailzeichnung haben soll die passende Belichtungszeit - lassen Sie uns die so ermittelte Belichtungszeit T2 nennen.
- Die Berechnung 2*log(T2/T1) ergibt die Anzahl von Aufnahmen bei 2 EV Belichtungsunterschied, die notwendig sind um den Kontrastumfang des ausgemessenen Motivs zu erfassen. Für die Weiterverarbeitung in Photomatix empfehlen wir beim Fotografieren der Belichtungsreihe einen Belichtungsunterschied von 2 EV zwischen den einzelnen Aufnahmen zu verwenden (siehe Frage oben). Dazu wird die kürzeste Belichtung mit der Zeit T1 aufgenommen, die nächste wird zwei Blendenstufen länger sein (d.h. T1 multipliziert mit 4) und so weiter, bis die längste Belichtungszeit T2 erreicht ist.
Wenn Sie die Anzahl von Aufnahmen und Belichtungsvariationen mit der automatischen Belichtungsreihenfunktion Ihrer Kamera nicht durchführen können, müssen Sie entweder mehr als eine Belichtungsreihe durchführen, oder jede Belichtungszeit individuell einstellen. Wenn Sie die Belichtungszeiten oder-reihen von Hand variieren, ist ein Stativ unbedingt erforderlich.
Wie mache ich überzeugende Innenaufnahmen von einem Raum mit hellen Fenstern?
Der Dynamikumfang einer Innenaufnahme mit Blick durch ein Fenster ist an einem sonnigen Tag besonders groß, sehr viel größer als der Dynamikumfang einer üblichen Außenaufnahme.
Daher müssen genügend Belichtungsstufen fotografiert werden, um den kompletten Dynamikumfang der Innenaufnahme abzudecken. In den meisten Fällen wird eine Belichtungsreihe mit 5 Aufnahmen bei 2 EV Unterschied genügen. Werden weniger Aufnahmen gemacht, kann das zu einem verwaschenen Bildeindruck in den hellen Bereichen, verstärktem Rauschen in den dunklen Bereichen oder sogar zu schwarzen Bildstörungen aufgrund von "Löchern" im aufgezeichneten Dynamikumfang führen.
Die beste Möglichkeit, um die notwendige Anzahl von Aufnahmen zur vollständigen Erfassung des vorhandenen Motivkontrastes zu ermitteln, besteht darin das vorhandene Licht zu messen (s. oben). Nutzen Sie für die automatische Belichtungsreihe einen Belichtungsunterschied von 2 EV, sofern Ihre Kamera dies unterstützt, aber nicht mehr als 2 EV, um eine gleichmäßige Aufzeichnung des Dynamikumfangs - ohne "Löcher" - sicherzustellen. Falls Ihre Kamera maximal 1 EV große Schritte in der automatischen Belichtungsreihe anbietet, achten Sie darauf, entsprechend mehr Aufnahmen anzufertigen, als mit 2 EV Schritten nötig gewesen wären.
Zur Verarbeitung der Aufnahmen empfehlen wir sowohl die Fusion mit der Methode 'Fusion/Natürlich', als auch 'HDR erzeugen' gefolgt vom Tone Mapping mit dem 'Details Enhancer'. Die Methode 'Fusion/Natürlich' ist besonders geeignet, um einen ausgewogenen und zugleich "fotorealistischen" Look zu behalten, während der 'Details Enhancer' besonders gut die Lichter beibehält.
Falls Sie die Fusions-Methode 'Fusion/Natürlich' bevorzugen und sich wünschten, dass diese die Details in den Lichtern bewahrt, schlagen wir vor, die Methode 'Fusion/Realistisch' anzuwenden, die derzeit nur in der Batchverarbeitung ('Batch Belichtungsreihen') zur Verfügung steht. Beachten Sie jedoch, dass die Methode sehr langsam und verarbeitungsintensiv ist. Sie kann ausserdem nur wie vorgesehen funktionieren, wenn die dunkelste Aufnahme Ihrer Belichtungsreihe soweit unterbelichtet ist, dass sie die Details in den Lichtern gut wiedergibt.
Was ist das beste Vorgehen: "Fusion" oder "HDR/Tone Mapping"?
Dies hängt vom Kontrastumfang des Motivs ab, der Charakteristik der unterschiedlich belichteten Bilder und der Bildwirkung, die Sie erreichen wollen. Unsere Empfehlung ist, beide Methoden mit Einsatz der Batchverarbeitung systematisch auszuprobieren.
Was wir normalerweise bei jedem Satz Aufnahmen zuerst machen, ist die Stapelverarbeitung mit den folgenden drei Methoden zu starten:
- Tone Mapping mit dem Details Enhancer
- Tone Mapping mit dem Tone Compressor
- Fusion/Natürlich
Die folgende Tabelle zeigt die wichtigsten Vor- und Nachteile für beide Vorgehensweisen auf.
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Vorteile |
Nachteile |
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- Die HDR-Datei kann abgespeichert werden und erlaubt damit, das selbe Bild erneut mit anderen Methoden oder Einstellungen zu verarbeiten.
- Erlaubt es, Details in Schatten und Lichtern zu erhalten, auch wenn der Kontrastumfang besonders hoch ist.
- Erlaubt einen hohen Grad an Einstellmöglichkeiten, d.h. die Tone Mapping-Methoden bieten viele Mittel, um die Bilder Ihren Vorstellungen entsprechend anzupassen.
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- Wenn die Ausgangsdateien Bildrauschen aufweisen, wird dieses Rauschen zusätzlich verstärkt.
- Die Vielzahl der Einstellmöglichkeiten macht das Tone Mapping-Verfahren nicht einfach in der Anwendung.
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- Das Fusionieren der Bilder kann vorhandenes Bildrauschen reduzieren.
- Die Bildergebnisse kommen den Ausgangsbildern recht nahe und machen einen 'natürlichen' Eindruck.
- Einfacher und verständlicher Arbeitsablauf, keine oder wenige Einstellungen erforderlich.
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- Geringer lokaler Kontrast, wenn der Kontrastumfang zu hoch ist. In manchen Fällen eher flaue Ergebnisse.
- Der Arbeitsspeicherbedarf nimmt mit der Anzahl der Ausgangsbilder und der Bit-Tiefe zu.
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Mit der Tone Mapping-Funktion erhalte ich manchmal Bildrauschen in den Ergebnissen. Gibt es eine Möglichkeit dies zu vermeiden?
Die Tone Mapping-Methode 'Details Enhancer' verstärkt lokale Details sehr kräftig. Weisen die lokalen Details in Ihrem HDR-Bild bereits Bildrauschen auf (Sie können das leicht im HDR-Viewer überprüfen), so wird dieses Rauschen leider ebenfalls verstärkt.
Wenn Sie das HDR-Bild direkt aus RAW-Dateien erzeugt haben, so lässt sich das Bildrauschen unter Umständen vermeiden, indem die RAW-Dateien zunächst in Ihrem bevorzugten RAW-Konverter in TIFF- oder JPEG-Dateien konvertiert werden. Danach verwenden Sie diese konvertierten Dateien mit Photomatix Pro.
Sollten Sie Bildrauschen erhalten, obwohl Sie JPEG- oder TIFF-Dateien als Ausgangsdateien verwendet haben, sollten Sie ein Werkzeug zur Rauschreduktion auf Ihre Bilder anwenden.
Handelt es sich um ein ruhiges Motiv (ohne jegliche bewegte Ojekte), so können Sie auch ohen Werzeuge zur Rauschreduktion auskommen, wenn Sie folgende zwei Regeln beachten:
- Regel 1:
- Verwenden Sie einen niedrigen ISO-Wert (ISO 100 oder weniger)
- Regel 2:
- Erstellen Sie ausreichend überbelichtete Aufnahmen. Es muss sichergestellt sein, dass die hellste Aufnahme der Belichtungsreihe die eigentlichen Schatten des Motivs in den Mitteltönen aufzeichnet.
Wenn Sie Photomatix Pro mit einer einzelnen RAW-Datei verwenden, ist die Wahrscheinlichkeit, Bildrauschen zu sehen, unglücklicherweise deutlich höher. In diesem Fall sollten Sie auf die Schattenbereiche hin belichten, d.h. die Aufnahme eventuell leicht überbelichten (jedoch ohne die Lichter clippen zu lassen).
Photomatix Pro bietet ausserdem die Methode 'Fusion' zur Belichtungskombination an. Die Kombination der Bilder auf diese Art ist ein effektiver Weg, Bildrauschen zu minimieren. Die so fusionierten Bilder zeigen weniger Rauschen als die einzelnen Ausgangsbilder unterschiedlicher Belichtung. Insbesondere empfehlen wir hier die Methode "Fusion/Natürlich".
Wie verhindere/verringere ich Halo- oder Leuchteffekte beim Tone Mapping?
Höhere Werte bei der Einstellung "Lichter glätten" (unter 'Diverse Einstellungen') ist hilfreich beim Reduzieren von Halos, die um Objekte entstehen, welche vor einem hellen Hintergrund platziert sind. Weiterhin kann es nützlich sein, die Werte für "Stärke" zu reduzieren und/oder den Wert für "Glätten" zu erhöhen.
Der einfachste und effektivste Weg ist die Verwendung der "Tone Compressor"-Methode beim Tone Mapping oder die Verarbeitung mit der Methode "Fusion/Natürlich". Letztere Methode ist besonders empfehlenswert, wenn es auf ein 'natürliches' Aussehen der Bilder ankommt.